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(M)ut im Bauch!

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Ich versuche nicht angreifbar zu sein bekomm ich aber irgendwie nicht hin….ob das eine gute Idee ist, wenn man so emotional ist bei einem Thema nun einen Blogpost darüber zu schreiben, weiß ich nicht , aber ich versuche es denn ich bin wütend und möchte das gerne teilen, denn wir haben ein Problem.


 Uns fehlt Courage…….uns fehlt der Willen anzukämpfen gegen Alltagssexismus .


Kaum eine Frau traut sich nach den ganzen Debatten, öffentlich mit ihrem Namen , davon zu erzählen, was ihr passiert ist.


Zu groß ist die Angst verurteilt zu werden, wie ….


- “Sowas passiert ja nicht einfach so, da musst du ja provoziert haben!”


- “ Du ziehst dich eben einfach nicht deiner Figur entsprechend an!”


- “ Sicher , dass du auch nicht zu aufreizend warst?”


- “Du hättest auch nicht alleine mit der SBahn fahren müssen, man kann auch mal zu hause bleiben!”


- “Bei deiner Art ist das ja kein Wunder, dass musste ja passieren, du wirst immer mehr Feministin!”


- …


 


Und das sind nur einige, die die ich am besten verarbeiten konnte und das war nicht einfach.


Es verletzt ungemein , wenn man sich klein,schwach,verletzt,ängstlich und kraftlos fühlt und sich mit der Schuldfrage beschäftigt. Oder in den Zwang kommt sich rechtfertigen zu müssen. Warum ist mir das passiert?


Ich möchte mich nicht entschuldigen müssen bei mir selbst , weil ich mir nicht treu bleibe und mich aus Angst vor Übergriffen anders verhalte. Ich will mich nicht für irgendeinen Idioten, der kein Nein versteht, verstellen müssen , oder stundenlang überlegen, was ich wie und wozu anziehen kann und was nicht.


 Ich will so sein wie ich mich wohl fühle – ohne Angst!


Die Angst hab ich jetzt und sie geht nicht weg….ich kann mich nicht in dunklen Räumen aufhalten, weil ich anfange zu zittern. Ich kann nicht mit den öffentlichen Verkehrsmitteln fahren ohne mich die ganze Zeit um zusehen und zu erschrecken wenn ich denke ich habe jemanden erkannt , den ich nicht nochmal sehen möchte.


Ich überlege was ich tun soll und wie schnell ich laufen kann , wenn ich mich bedroht fühle….hinter jeder Ecke sehe ich Dinge , die gar nicht da sind und die mich noch verletzlicher machen.


 Das Gefühl soll weggehen….


 An diesem Gefühl ist eine Gruppe von fünf Männern schuld, die sich mir aufgedrängt haben.


Mich beleidigt, verletzt, geschlagen, berührt und mein NEIN nicht verstanden haben.


Berührt an Stellen die so intim sind , dass mich der Gedanke daran gerade hindert weiterzuschreiben.


Mir schnürt sich alles zusammen…. mein ganzer Körper wehrt sich gerade nicht zu weinen….


NICHT MEHR SCHWACH SEIN und sich nicht mehr gegen das Gefühl zu wehren.


 Ich fühlte mich allein gelassen in dem Moment, ich war der Gruppe total ausgeliefert , ich hatte keine Kraft bis auf meine Stimme , die in diesem Moment aber nicht da war, nicht rauskommen wollte.


So kenn ich mich nicht und es macht Angst zu sehen, was passiert wenn man nicht mehr weiter weiß. Die Situation prasselte so schnell auf mich ein, dass mein ganzer Körper nicht mehr wusste was er tun soll.


Ich bin wütend auf mich, dass ich nicht so handeln konnte wie ich es wollte.


Ich bin wütend auf die Menschen die es bemerkt haben und mit gesenktem Kopf an mir vorbei sind.


Ich bin wütend auf den Mann, dessen Gesicht mir nicht mehr aus dem Kopf geht, weil er meine Grenze überschritten hat und mich verbal so klein gemacht hat.


Ich bin wütend auf die Polizisten die anstatt mir beiszustehen sich an Kommentaren über mein Aussehen auslassen mussten.


Ich bin wütend, dass ich mich bei einem der wichtigsten Menschen in meinem Leben, andauernd dafür entschuldige, dass ich ihn jetzt brauche und ihm damit seine Zeit raube. (zumindest denke ich das)


Die Wut macht das Gefühl der Hilflosigkeit aber nicht weg, das Gefühl des nackt seins vor jemandem vor dem man es nicht sein wollte.


Ich wollte zu Freunden fahren und was trinken und den schönen Tag genießen den ich bis dahin hatte, einen schönen Abschluss finden, stattdessen wurde ich in eine Situation gebracht die mir den Schlaf raubt, weil ich Angst habe einzuschlafen und in einer Art Schleife alles nochmal zu erleben.


Abschütteln , einfach weitermachen funktioniert nicht. Ich will mich nicht anpassen an so eine Art von Alltag….ich möchte nicht sehen wie jemand bedrängt wird und sich nicht wehren kann.


Ich hab mich gewehrt und fühle mich trotzdem Hilflos, ich hätte mehr tun können.


Bitte achtet aufeinander, schaut über den Tellerrand und achtet auf euer Umfeld.


Helft Menschen wenn ihr seht, dass Sie in einer ausweglosen Situation sind, wenn ihr euch nicht sicher seit, dann fragt ob Sie Hilfe brauchen.Ich wünsche niemanden Frau noch Mann, dieses Gefühl zu haben.


Danke an jeden der mir versucht Kraft zu geben!
Danke an meinen Freund, der mit soviel Achtsamkeit und Liebe , einfach da ist und mir zuhört und mir die Kraft und den Mut gibt all das aussprechen zu können und zu müssen.


 


Danke für Eure Aufmerksamkeit!


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